Emilio Urbay

Ob er mit seinen psychedelischen Chichakompositionen Berlin zum Tanzen bewegt oder tief in die klangliche Welt prähispanischer Instrumente eintaucht, Emilio Urbay Zevallos durchbricht mit seiner Musik musikalische Grenzen und Klischees. Der aus Supe, Peru stammende Musiker und Komponist lebt seit 2016 in Berlin und verbindet eine beeindruckende Bandbreite an Instrumenten – vom Charango über das Cajón Peruano bis hin zum Elektrobass. Als Teil von PACHACAMAC tourte er weltweit und mit seinen Bands LA CHICHARRA und LOS CHACALES hat er das peruanische Genre Chicha international gefeiert und weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt gemacht. 2021 erhielt er eine Nominierung für den LISTEN TO BERLIN Award für seine Komposition PALO SANTO. Seit über zwanzig Jahren spielt und erforscht Emilio prähispanische Instrumente aus dem alten Peru. Seine Sammlung umfasst derzeit über hundert Instrumente, mit denen er in Konferenzen, Ausstellungen und Performances auftritt. Mit Sonja Ortiz arbeitet er seit 2019 als Komponist und Musiker an gemeinsamen Theater- und Filmprojekten. Seine Arbeit ist ein Aufruf zur Wertschätzung und Bewahrung kulturellen Erbes und zur Entfaltung eines globalen musikalischen Dialogs. 

Emilio auf BANDCAMP

 

Sonja Ortiz

Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin aus Berlin, arbeitet seit 2019 mit Emilio Urbay. Sie studierte Schauspiel und szenisches Inszenieren an der Theaterakademie La Casona in Barcelona, Spanien und Filmwissenschaften an der freien Universität Berlin. 2018 wurde sie für die Regie Masterclass von Werner Herzog in Puerto Maldonado, Peru ausgewählt. Ihre Arbeiten sind interdisziplinär und interkulturell ausgerichtet und bewegen sich an der Schnittstelle von Sprechtheater, Performance, Tanz und audiovisuellen Ausdrucksformen. Die Relevanz alter Mythologien für zeitgenössische Performances in einem urbanen Raum, der von Migrationsbewegungen geprägt ist, steht im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Die erarbeiteten Narrativen durchbrechen etablierte Machtstrukturen und eröffnen so neue Sichtweisen.

Mehr über Sonja

Verbündete

Choreografie

Luz Zenaida Hualpa García

Choreografin, Performerin und Dozentin für Spanisch und Ethik aus Cusco, Peru. Sie lebt in Berlin. Über die Jahre hat sie eine künstlerische Herangehensweise entwickelt, die auf drei thematischen Schwerpunkten begründet ist: "Mundos Andinos – Ch’ixi", “¿Bailes Tierra?” und “Ich bin Tier, ich bin Natur!”. Eines ihrer letzten Projekte ist der Dokumentarfilm Bailando Semillas / dancing seeds/ Tanzen und Säen (2025), derzeit zu sehen in der Ausstellung Shadowily in different tongues in der ifa-Galerie Stuttgart.

2011 gründete sie das interdisziplinäre Projekt Luz Y Color, welches inzwischen zu einem Treffpunkt geworden, bei dem sie die Disziplinen Musik, Tanz, Literatur und Linguistik auf ihre ganz eigene Weise verbindet. Sie gibt dort Workshops über die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Tänzen mit andinen und afrikanischen Einflüssen – Tänze, die auch als traditionell bezeichnet werden. 

Diese haben nicht nur eine Verbindung zu Europa, sondern vor allem einen ausgeprägten Community-Charakter. Im Mittelpunkt ihrer tänzerischen Praxis steht das Ergründen von Widersprüchen, die sich beim Hören, Fühlen, Denken, Vorstellen und (Mit-)Teilen von Tanz, Musik und Gesang ergeben; kreative Widersprüche, die aber für Luz Zenaida nicht konfliktiv bleiben müssen, sondern auch produktiv als Möglichkeit gesehen werden können.

Foto: Alicja Hoppel Collisions over the braves canyon at CORDILLERA Raum für Körper und Utopien

Kostümbild MOMENTO MOCHE

Adrián Ilave Inka 

Designer aus Peru, lebt und arbeitet in Sao Paulo, Brasilien.  Mit seiner Marke KUNPI ARQUEMODA verbindet er Mode mit Archäologie, Anthropologie und Wak’anismo (andine Spiritualität). Kunpi ist ein Stil, der alte Kleidungs- und Dekorationsformen durch nachhaltige, handbemalte und handgefertigte Materialien modernisiert. Dabei bleibt die ursprüngliche Essenz erhalten, und jedes Stück behält seinen Status als Objekt-Subjekt, durchdrungen von kamay – der spirituellen Energie, die die wak’as (heiligen Orakel) ihm verleihen. So entsteht Mode, die den ästhetischen und spirituellen Prinzipien der alten Anden-Traditionen folgt.

Auch mit Vorträgen zur Geschichte der andinen Bekleidung in verschiedenen akademischen und künstlerischen Kontexten, sowie durch Design- und Bildungsprojekte zur Verbreitung der andinen Kultur setzt sich Kunpi für die Wiederbelebung des andinen Erbes in Lateinamerika ein.

Für MOMENTO MOCHE entwarf er das Gewand P’acha Kunpi Vichama Urbay – „das feine Gewand von Vichama Urbay“, eine poetische Erinnerung Umsetzung jahrtausendealter Traditionen. Es besteht aus einem Turban und Stirnband, inspiriert von der Mochica-Kultur und ihren Weissagungen, einem Unku genannten traditionellenMännerhemd bemalt mit Motiven aus Vichama-Caral, einem der ältesten Siedlungsorte der Menschheit, sowie einer Wara, einem bemalten Männerunterrock mit dem Symbol des Blitzfroschs, das für den Kreislauf des Wassers steht.

Kostümbild TARUKA SUCHT DEN REGEN

Warmichic

Qarla Quispe, peruanische Designerin und Gründerin von Warmichic, verbindet traditionelle andine Textilkunst mit zeitgenössischer Mode. Inspiriert von den Farben und Symbolen der polleras (andinen Röcke), kreiert sie nachhaltige Designs, die kulturelles Erbe und moderne Ästhetik vereinen. Durch ihre Arbeit fördert sie die Sichtbarkeit indigener Identitäten und stärkt Frauen in der lokalen und internationalen Textilbranche.

Lichtdesign & Voiceartist

Anwen Sereina Ortiz

Multidisziplinäre Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten mit den Berührungspunkten der Themen Natur, Musik und Tanz befasst. Schon immer war die Fusion von europäischen und Abya-Yala Kulturen Teil ihres Lebens und Inspirationsquelle. Sie prägte ihr Verlangen nach kreativem Schaffen und die damit zusammenhängende Ahnenforschung. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Haus der Berliner Festspiele und im Humboldt Forum gezeigt. Außerdem arbeitet sie seit zwölf Jahren als Synchronsprecherin. In HERE SURROUNDED BY WATER (Premiere Mai 2025 im Theater Aufbau Kreuzberg) widmet sie sich wieder mehr dem Schauspiel.

Foto:Dorothea Tuch

Logo-Design

Brochagorda - Gonzalo Leandro

Brochagorda ist ein peruanisches Kunstkollektiv, das vor neun Jahren von Cindy Mescco und Gonzalo Leandro gegründet wurde. Sie stellen die kulturelle Vielfalt Perus inspiriert  von der "cultura chicha" (von der auch wir, Chicha Express, unseren Namen haben) grafisch dar. Die kulturelle Bewegung entstand ab den 50er Jahren in der peruanischen Hauptstadt Lima als Resultat migratorischer Bewegungen aus den Anden und dem Amazonas. Durch die Suche nach der Beibehaltung ihrer kulturellen Identität in der oft feindseligen Metropole schufen die Arbeitsmigrant:innen eine Mischung aus andiner Musik mit modernen Instrumenten wie E-Gitarre und Schlagzeug, begleitet von farbenfrohen und auffälligen Plakaten und Ankündigungen. 

Licht & Sound

JUANA

JUANA ist eine deutsch-nicaraguanische Musikerin, Tänzerin und Produzentin, die an der Schnittstelle von Electronic Music, Performance und Freestyle-Tanz arbeitet. Aufgewachsen in Berlin, verbindet sie Bewegung und Komposition, in der Klang und Narration ineinandergreifen. Musikalisch vereint sie Art-Rock, Ambient und Latin-Rhythmen mit Field Recordings aus
verschiedenen Klangwelten. Sie nutzt Geräusche aus Stadtlandschaften, Märkten und der Natur, um Soundscapes zu erschaffen, die Klangräume in emotionale Erzählungen verwandeln und interessiert sich für den Erhalt und die Re-Kontextualisierung kulturellen Erbes. Nach der Veröffentlichung ihrer ersten beiden EPs spielte sie Live-Sets an Orten wie Holzmarkt, Loophole und beim Festival „Aufs Ganze“. International war sie 2024 an einer audiovisuellen Installation beim Sónar Istanbul beteiligt.


Als Tänzerin ist sie Teil der Berliner Freestyle-Szene und debütierte 2022 mit einer Tanzproduktion bei den Berliner Festspielen, gefolgt von Performances im Heimathafen Neukölln, in Galerieinstallationen und auf interdisziplinären Bühnen.


Aktuell befindet sie sich im letzten Semester ihres Studiums in Electronic Music Production & Performance in Berlin und arbeitet an Projekten, die Musik und Tanz als künstlerische Werkzeuge für immersive und experimentelle Erzählformen erforschen.

Foto: Juan Pablo Ulloa Beteta

Produktionsassistenz

Julia Kawka

Julia interessiert sich für die darstellenden Künste – insbesondere für Kunst im öffentlichen Raum und partizipative Formate. Bereits während ihres Studiums sammelte sie vielfältige Erfahrungen als Regieassistentin und im Bühnenbild bei internationalen Produktionen. Bis 2019 war sie als Regie- und Produktionsassistentin beim Theater Das Letzte Kleinod tätig, das sich auf ortsspezifisches Dokumentartheater spezialisiert. Seitdem arbeitet Julia freiberuflich in Berlin – als Bühnenbildnerin und in der Produktionsleitung. Sie ist Mitbegründerin des Curatorial Collective for Public Art und war bis 2023 aktives Mitglied des Teams. In ihrer Arbeit verbindet sie künstlerische Gestaltung mit gesellschaftlichem Dialog – sie entwickelt Projekte, die Menschen zusammenbringen, Orte neu erfahrbar machen und Kunst im Alltag verankern.

 

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